- Mit Kälte auf Gipfelkurs zur optimalen Immunsignatur - Januar 27, 2021
Wir Menschen lieben es stets schön warm. Überall und jederzeit schaffen wir uns eine angenehme Temperierung. Es soll nicht zu heiß aber erst recht auf gar keinen Fall zu kalt sein. Dabei könnte insbesondere Kälte als hormetischer Reiz einen besonders positiven Effekt auf unsere Gesundheit, insbesondere auf unser Immunsystem und unsere Stresskompetenz haben.
Mit meinem Team von „Gipfelkurs“ haben wir im November 2020 eine Kältechallenge über Instagram und Facebook initiiert und damit zahlreiche Menschen zum Mitmachen begeistert. Die Rheinische Post (Lokalzeitung von Düsseldorf), die Westdeutsche Zeitung und auch der WDR und das ZDF haben mit uns gemeinsam das Thema aufgegriffen.
Wie hat alles angefangen?
Die Finger sind noch etwas klamm und neben mir dampft ein heißer Pfefferminztee mit Honig. Ich sitze in unserem Büro an der Rennbahnstraße in Düsseldorf. Seit Ende November steige ich nun regelmäßig mindestens einmal pro Woche in den See und dusche zusätzlich mehrfach die Woche minutenlang kalt. Freitag ist seit einigen Wochen unser „Badetag“ bei Gipfelkurs. Um 07.15 Uhr habe ich mich mit meinem Kollegen Dennis am Grünen See in Ratingen getroffen. Nach unserem festen Aufwärmritual mit Kniebeugen, Liegestütz und Hampelmann folgt ein definiertes Atemprotokoll mit Hyperventilation und Hypoxie. Erst danach geht es ins Wasser. Um ca. 08.00 Uhr waren wir für knapp 6 Minuten im 5 Grad kalten See. Unser Rekord liegt bei über 10 Minuten. Ein absolut energetisierendes Gefühl!
Angefangen hat alles bei der Ausbildung zum Therapeuten für klinische Psycho-Neuro-Immunologie im Sommer 2019. Dort haben wir im Rahmen der Ausbildung beim Thema „evolutionäre Medizin“ u.a. auch Kälte behandelt. Neben der Theorie gab es auch die praktische Erfahrung in einem mit Wasser und Eiswürfeln gefülltem Planschbecken.
Mit Beginn des zweiten Lockdowns Anfang November hatten wir durch den Wegfall zahlreicher unserer Dienstleistungsangebote viel Zeit uns neu zu sortieren und sowohl den Zwang aber auch die Möglichkeit neue Ideen zu entwickeln.
Nach dem Verfilmen unserer „Antwort“ auf die Videos der Bundesregierung riefen wir die 33 Tage Kältechallenge aus. Einiges vom Videomaterial der Drehs konnten wir direkt für die neue Idee weiterverwenden. Wir gründeten hierfür zunächst eine Facebookgruppe mit dem Namen „Kältechallenge – Kälte als Therapie“ und legten eine Playlist bei YouTube für unsere Videos dazu an.
Unser Ziel war es Menschen dafür zu begeistern, ihre Gesundheit selbst in die Hand zu nehmen. Wir wollten das Projekt nutzen, um Menschen in unserem Kunden und Freundeskreis und auch darüber hinaus, dafür zu sensibilisieren wie wir durch unser eigenes Handeln die Funktion unseres Immunsystems aktiv beeinflussen können.
Kalt duschen, in den See oder die Eistonne springen war dafür genau das Richtige. Es erzeugt Aufmerksamkeit, wenn da jemand mehrere Minuten lang kalt duscht oder gar im See oder Fluss hockt. Die positiven Effekte wie z.B. Hemmung von Entzündungen durch die vermehrte Ausschüttung von Interleukin-10 und Interleukin-1-alpha und die Senkung von TNF-alpha, Interleukin-6 und Interleukin-1-beta sind wissenschaftlich belegt. Ebenso die stimmungsaufhellenden Effekte wie die vermehrte Ausschüttung des Glückhormons Noradrenalin passte perfekt in die Zeit.
Wir riefen also die Teilnehmer in unserer Gruppe dazu auf, 33 Tage lang kalt zu duschen. Startdatum war der 30. November. Das Ziel war der 01. Januar 2021. Die Hürde zur Teilnahme sollte bewusst klein sein. 30 Sekunden kalt oder lauwarm duschen zu Beginn sollte ausreichen. Als Start machte ich einen Videopodcast mit unserem Psychologen Christian Hoverath zum Thema Motivation. Und es funktionierte – jeder Post in der Gruppe wurde gefeiert! Über die Resonanz in unserer Gruppe waren wir überwältigt. Die ersten sprangen auch schon direkt zu Beginn in einen Kanal.
Bereits nach einigen Tagen waren – zumindest hinsichtlich der Verweildauer unter der Dusche – die ersten Erfolge bei den Teilnehmer*innen zu sehen. Bei einem Teilnehmer mit starker Neurodermitis zeigten sich nach bereits 2 Wochen die ersten deutlichen Verbesserungen des Hautbildes. Hierzu machte ich mit ihm einen kleinen Videopodcast, um ihn nach seinen persönlichen Erfahrungen zu fragen. Für ihn war insbesondere das Thema Stressreduktion durch die Kälteexposition ein wichtiges Thema.
Nahezu zeitgleich schaltete ich mich mit meiner kPNI Kollegin Julia Seimetz für einen weiteren Videopodcast kurz, um das Thema Kälte einmal „unter Therapeuten“ zu diskutieren. Während des Videopodcasts verabredeten wir uns dann zu einem gemeinsamen Baden in der Wupper. Hiervon – wie auch von allen anderen „Badetagen“ – drehten wir jedes Mal kleine Videos, machten Fotos und sprachen und posteten über unsere persönlichen Erfahrungen mit der Kälte. All dies Material nutzten wir für social media wie Facebook, Instagram, YouTube und auch LinkedIn.
Kurz vor Weihnachten schrieb ich dann die Rheinische Post zu dem Thema an. Zu Beginn des neuen Jahres bekam ich dann eine Antwort: „Wir wollen einen Artikel über ihre Kältechallenge bringen.“ Nahezu zeitgleich vereinbarte Julia mit einem Redakteur vom WDR einen gemeinsamen Dreh in der Wupper in der Nähe von Solingen. Über einen persönlichen Kontakt kam dann noch ein Dreh mit dem ZDF in der Nähe von Düsseldorf zustande.
Rheinische Post: https://rp-online.de/nrw/staedte/duesseldorf/100-mutige-stellen-sich-in-duesseldorf-der-kaelte-challenge_aid-55624369
All das hat auch uns wunderbar durch diese komische Zeit geholfen. Es war absolut motivierend zu sehen, wie viele Menschen wir durch unsere Begeisterung für diese Sache – im wahrsten Sinne des Wortes – mitreißen konnten und welche Formen das Ganze annahm und immernoch annimmt. Wir sind auf jeden Fall weiterhin motiviert dran zu bleiben und wollen Menschen weiterhin begeistern eigenverantwortlich und kompetent mit ihrer Gesundheit umzugehen und diese positiv mit einer Änderung des Lebenstils zu beeinflussen. Seid ihr auch dabei?