Immunsignatur Experten in Perspektive
Dr. Jens Freese über den Einfluss von Vitamin D auf die Immunsignatur
Dr. Jens Freese ist Experte für Sport- und Ernährungsimmunologie. Seit 20 Jahren unterstützt er Patienten mit chronischen Erkrankungen und Profisportler in Ernährungs-, Leistungs- und Regenerationsfragen. In seiner ebenso langen Lehrtätigkeit als Chefausbilder der Deutschen Trainer Akademie bildete Dr. Freese weit über 10.000 Trainer und Therapeuten in den Fachgebieten Fitness, Ernährung, Diabetes, Stoffwechsel, Stressmanagement, Immunologie, Burnout und Motivation aus. Neben seiner Fachberatung engagiert er sich für wissenschaftliche Fragestellungen. Aktuell untersucht Dr. Freese die Auswirkungen einer steinzeitlich-orientierten Lebensweise auf die Prävention und Therapie moderner Zivilisationserkrankungen wie Übergewicht, Diabetes Typ 2, Arteriosklerose, Autoimmunerkrankungen, Alzheimer und Krebs.
Perspektivwechsel Immunsignatur Lebensstilmedizib

3:20: Über 99% der Menschheitsgeschichte haben wir ohne moderne Medizin bestritten.1 Wir mussten uns also etwas einfallen lassen, um mit den Pathogenen der damaligen Zeit umgehen zu können. Wir waren schon immer einer Vielzahl von Bakterien, Viren und Pilzen ausgesetzt und haben daher auch Fähigkeiten entwickelt uns gegen diese erfolgreich zu wehren.

5:09 Wir sollten alles nutzen, was wir an Möglichkeiten haben. Unsere Mikronährstoffe und Mikronährstoffversorgung ist auf allen Ebenen nicht ausreichend. 

8:30 Vitamin D bildet körpereigene Antibiotika (durch die Bildung von wichtigen Stoffen im Kampf gegen schädliche Bakterien und Pilze).2

Diese verhindern keine Infektion, sondern können dafür sorgen, dass es nicht zu einer Superinfektion oder einigen Co-Infektionen kommt. Unsere körpereigene Abwehr, also unser Immunsystem, braucht gewisse Substrate um artgerecht funktionieren zu können. Mikronährstoffe ermöglichen unserem Immunsystem erst richtig arbeiten zu können um Superinfektionen, schwere Krankheitsverläufe oder weitere Co-Infektionen zu verhindern.

Von Altenheim bis Hochleistungssport. Die Medikamente, welche in Altenheimen verabreicht werden, kosten den Menschen einen genau so hohen Mikronährstoffbedarf wie die eines Leistungssportlers.3 Leistungssportler selber haben meist auch eine unzureichende Versorgung von Mikronährstoffen für die Belastung, mit der sie tagtäglich konfrontiert werden. Sich dessen bewusst zu sein, ist essenziell wichtig um schweren Krankheitsverläufen vorzubeugen. Denn auch Leistungssportler können einen schweren Krankheitsverlauf haben wenn ein Mikronährstoffmangel besteht.
Über 95% der Menschen in Altenheimen sind Vitamin D insuffizient, was nicht verwundert, da 95% der Bevölkerung Vitamin D insuffizient ist.4

11:19 Die Vitamin D Schwelle.

Unter einem bestimmten Schwellenwert des Vitamin D Gehaltes im Körper hören die milden Krankheitsverläufe auf und die schweren Krankheitsverläufe beginnen. Es gibt also ein Vitamin D Fenster, in dem wir uns befinden sollten. Unter einer gewissen Schwelle steigt das Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf massiv an und über einer gewissen Schwelle haben wir keinen Mehrwert durch Vitamin D. Ein Leistungssportler mit einer mangelhaften Mikronährstoffversorgung hat ein erhöhtes Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf, genau so wie ein Senior im Altenheim, der auch einen Vitamin D Mangel aufweist.5

14:00 Huhn oder Ei – was war vorher da?

Sorgt ein schwerer Krankheitsverlauf für niedrige Vitamin D Level oder sorgen niedrige Vitamin D Level für einen schweren Krankheitsverlauf ? Angiotensin hat eine pro-inflammatorische (entzündungsfördernde) Eigenschaft, wird jedoch von Angiotensin-Converting Enzyme 2 (ACE2) reguliert. Der Coronavirus blockiert nun aber ACE2, was zu einer verstärkten Entzündung führt, da das ACE2 nicht mehr in der Lage ist, Angiotensin beim Ausschütten von TNF Alpha zu dämpfen. Das hat ein Ansteigen des Entzündungsmarkers  TNF Alpha zur Folge. Vitamin D hat eine anti-entzündliche Eigenschaft und kann TNF Alpha wieder runterregulieren. Wenn unsere Vitamin D Level nun zu dem perfekten Sturm, der sich über uns schon zusammen braut, auch noch viel zu niedrig sind, haben wir keine Chance mehr einen Zytokinsturm zu stoppen. Unser Immunsystem gerät außer Kontrolle.6

18:00 Wie stelle ich eine ausreichende Vitamin D Versorgung sicher ?

20:15 Kann 5G Strahlung unsere Vitamin D Rezeptoren blockieren?

Macht 5G uns krank ?

Mobilfunkstrahlung schadet unserer Gesundheit. Mögliche Folgen: verändertes Erbgut, Verminderung der Gedächtnisleistung, Schwäche des Immunsystems, erhöhtes Krebsrisiko. Mit dem Ausbau des 5G-Netzes wird die gefährliche Strahlung nochmals zunehmen.

Dr. Med. Joachim Mutter ist einer der bekanntesten Umweltmediziner im deutschsprachigen Raum und kennt sich mit der Studienlage bestens aus. Wie gefährlich Strahlung wirklich ist, zeigt er in diesem Buch evidenzbasierten und sachlich! Und er gibt viele Tipps, wie Sie sich am besten schützen können.

Ein wichtiges Buch. Für uns alle.

26:00 Barracks and Battlefields.7
Unser Immunsystem sollte wie ein guter Ameisenbau funktionieren. Dort gibt es 20% der Arbeiter, die keine Arbeit haben, bis zu dem Zeitpunkt, wenn jemand auf den Bau tritt. Dann machen sich die gut erholten 20% an die Arbeit um den Bau zu verteidigen und zu reparieren. Unser Immunsystem sollte genau wie diese 20% funktionieren und sich, wenn die Arbeit getan ist, auch wieder selbst regulieren um wieder in den Ruhemodus zu kommen.

29:20 Immunkompetenz und das Impfprinzip.

Ein artgerechtes Immunsystem ist in der Lage sich maximal schnell zu mobilisieren und auch maximal schnell zu regulieren.

31:01 Prof. Michael Holick der Vitamin D Papst.

Es gibt keine einzige Publikation die zeigt, dass 10.000 international Einheiten (IU) Vitamin D eine Überdosierung darstellen.

32:02 Smog7

Schwer belastete Luft kann dafür sorgen, dass unsere Vitamin D Aufnahme durch die Sonne stark eingeschränkt wird. Gebiete mit einer schlechten Luftqualität erhöhen das Risiko für eine Vitamin D Unterversorgung. Das hat vermehrt schwere Krankheitsverläufe zur Folge.

Figure 1. Location of PM2.5 monitoring stations included in the analysis. The key for ID number is found in Table 1. Colour coding refers to the result of the cluster analysis performed using a divisive algorithm: sites within the same cluster have the same colour.

Site 28 (Biella) resulted in an outlier and was not included in this classification. Results of the cluster analysis with partition around medoids algorithm are in Fig. S3. More details are in Sects. 2.3 and 3.3.7

34:30 Es ist kein Entweder Oder.8

1.         Bikle, D. D. Vitamin D and the immune system: role in protection against bacterial infection.

2.         van Orten-Luiten, A. C. B., Janse, A., Dhonukshe-Rutten, R. A. M. & Witkamp, R. F. Vitamin D deficiency as adverse drug reaction? A cross-sectional study in Dutch geriatric outpatients. European Journal of Clinical Pharmacology 72, 605–614 (2016).

3.         Zittermann, A., von Helden, R., Grant, W. B., Kipshoven, C. & Ringe, J. D. An estimate of the survival benefit of improving vitamin D status in the adult German population. Dermato-Endocrinology 1, 301–307 (2009).

4.         Biesalski, H. K. Vitamin D deficiency and co-morbidities in COVID-19 patients – A fatal relationship? NFS Journal20, 10–21 (2020).

5.         Dhabhar, F. S., Malarkey, W. B., Neri, E. & McEwen, B. S. Stress-induced redistribution of immune cells-From barracks to boulevards to battlefields: A tale of three hormones – Curt Richter Award Winner. Psychoneuroendocrinology 37, 1345–1368 (2012).

6.         Hoe, E. et al. Anti-inflammatory effects of vitamin D on human immune cells in the context of bacterial infection. Nutrients 8, (2016).

7.         Bigi, A. & Ghermandi, G. Trends and variability of atmospheric PM2.5 and PM10-2.5 concentration in the Po Valley, Italy. Atmospheric Chemistry and Physics 16, 15777–15788 (2016).

8.         la Rosa, G. et al. SARS-CoV-2 has been circulating in northern Italy since December 2019: Evidence from environmental monitoring. Science of the Total Environment 750, (2021).

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Prof. Dr. Brigitte König ist Expertin für Mikrobiologie und Infektionsimmunologie. Sie hat Biologie, Chemie und Medizin studiert, sich im Fach »Medizinische Mikrobiologie und Infektionsimmunologie« habilitiert und ist stellvertretende Direktorin des Instituts für Medizinische Mikrobiologie und Infektionsepidimiologie am Universitätsklinikum Leipzig. Außerdem gehört sie als externe Professorin dem Lehrstuhl der Medizinischen Fakultät an der Otto-von-Guericke-Universität in Magdeburg an.

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