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Die Menschen werden durchschnittlich immer älter, gleichzeitig sinkt aber der Anteil der so genannten „healthy life years“ also der in Gesundheit verbrachten Lebensjahre.
Dieser Wert liegt im europäischen Schnitt bei gerade einmal 63 Jahren. In Schweden, Spitzenreiter in Europa, können Menschen im Durchschnitt auf 73 gesunde Jahre hoffen.
Das führt natürlich dazu, dass die Gesundheitskosten rapide ansteigen, in Deutschland mittlerweile auf die Wahnsinnssummer von über 400 Mrd. Euro im Jahr.
Aber was sind die Gründe hierfür? Die moderne Medizin ist wahnsinnig gut darin geworden, akute und vor allem lebensbedrohliche Erkrankungen zu behandeln. Notfallmedizin, Unfallchirurgie und auch die Pharmakotherapie haben hier in den letzten Jahrzehnten dazu beigetragen, dass wir eine immer höhere Lebenserwartung haben und nur selten an Krankheiten wie akuten Infektionen sterben.
Hingegen nimmt die Zahl derer, die an chronischen Krankheiten leiden, immer stärker zu.
Diabetes, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs gehören mittlerweile zu den häufigsten Todesursachen.
Dabei könnten all diese Erkrankungen durch einen gesunden Lebensstil beeinflusst oder sogar vermieden werden. Selbst bei Krebs geht man davon aus, das bis zu 50-75% aller Fälle vermeidbar wären.
Aber wie sieht ein gesunder Lebensstil überhaupt aus und was gehört dazu?
Schon Paracelsus wusste: Die Dosis macht das Gift
Dass Sport und gesunde Ernährung eine große Rolle spielen, hat sich mittlerweile rumgesprochen, aber auch andere Lebensstil-Faktoren beeinflussen die Gesundheit deutlich.
Ein entscheidendes Prinzip ist das der so genannten Hormesis (griech. Für Anregung oder Anstoß), dessen biologischer Effekt auch schon Paracelsus bekannt war. Aber gerade in der neuesten medizinischen Forschung findet das Konzept der Hormesis grosse Beachtung.
Die Hormesis beschreibt den Effekt, dass kurzfristige, intensive Stressreize einen positiven Anpassungseffekt auf den Körper haben.
Das beste und bekannteste Beispiel hierfür ist der Sport. Durch die sportliche Betätigung kommt es bei richtiger Dosierung (trainingswirksamer Reiz) zu einer Überforderung auf die der Körper das nächste Mal besser vorbereitet sein möchte. Aus diesem Grund passt er sich an und daraus entsteht der Trainingseffekt (Superkompensation).
Dieses Prinzip ist im Körper allgegenwärtig und in vielen Bereichen bestens untersucht. So ist bekannt, dass der Kontakt zu Tieren dazu führt, weniger Allergien zu entwickeln. Mehr Kontakt zu Kälte führt zu weniger Erkältungen, der Saunabesuch ist hilfreich für das Herz-Kreislauf-System und die Temperaturregulation, und kurze Hungerperioden helfen unserem Stoffwechsel sich neu zu organisieren.
Der entscheidende Punkt ist, dass es ist nicht extremen Stressreize sind, die schädlich für den Körper sind. Diese sind hormetisch und damit gesund. Das Problem sind die chronischen Stressreize und der Mangel an Extremen. Die moderne Gesellschaft hat die Extreme abgeschafft und für unseren Körper notwendige Reize sind dadurch Mangelware.
Nahrung ist immer vorhanden, so dass wir keinen Hunger leiden, unsere Hygiene sorgt dafür mit möglichst wenigen Krankheitserregern konfrontiert zu werden, unsere Wohnungen sind wohl temperiert und unsere Kleidung sorgt außerdem dafür, dass wir nicht frieren.
Alles Faktoren, die auf der einen Seite erstmal positiv klingen, aber auf der anderen Seite dafür sorgen, dass unser Körper sich nicht mehr anpassen muss. Hunger, Kälte, potentielle Krankheitserreger sind alles hormetische Reize, die unseren Körper dazu veranlassen „im Training zu bleiben“.
Auch der gesundheitliche Nutzen von pflanzlicher Kost ist teilweise auf den Reiz von „Pflanzengiften“ zurückzuführen, die allgemein eher als sekundäre Pflanzenstoffe bekannt sind.
Vereinzelt konnten sogar bei Strahlenbelastungen Hinweise gefunden werden, dass Menschen, die beruflich mit Strahlung konfrontiert sind, seltener an Krebs versterben. (Strahlenhormesis)
Was bedeutet das für uns und unsere Immunsignatur und was ist die Konsequenz daraus?
Hormetische Reize helfen uns, ein gesünderes Leben zu führen und unseren Körper regelmäßig zu trainieren, damit dieser widerstandsfähiger wird.
- anstatt immer satt und zufrieden zu sein, solltest du regelmäßig deine Mahlzeitenfrequenz verringern oder auch Fastentage einlegen
- übertriebene Hygiene sorgt dafür, dass dein Immunsystem nicht gut trainiert ist. Gerade Kinder sollten schon Kontakt zu Tieren haben und mit Dreck und Schmutz in Kontakt kommen
- regelmäßige Kältebelastung sorgt dafür, dass unser Immunsystem trainiert wird und sogar unser Stoffwechsel angeregt wird
- Sport und Bewegung (am besten in der freien Natur) sind ein extrem wichtiger hormetischer Reiz auf den Körper
- Auch ein zu Viel an Licht und Lärm sollte vermieden werden. Dunkelheit und Ruhe sind ebenfalls Einflüsse, die dir und deiner Gesundheit gut tun.
Bei der Immunsignatur haben wir genau aus diesem Grund die 5 Ärzte kreiert:
Dr. Bewegung / Dr. Ernährung / Dr. Atmung / Dr. Schlaf / Dr. Kälte
Mit. diesen fünf Ärzten werden hormetische Reize in den Alltag eingebracht, die deinen Körper und dein Immunsystem stärken. damit du regenerierst anstatt zu degenerieren.